wie auf der Alp

Malin bekommt noch die letzten Dosen Chemo, die Actilyse wird gemacht, Insulin gespritzt, nochmals die Wangen gelasert. Ich bekomme genaue Instruktionen über das Messen des Blutzuckers, die Berechnungen der Insulindosis, über die genauen Medikamentenabgabe zu Hause. Malin hat gestern gezählt: Sie muss 23 Tabletten und Kapseln täglich schlucken. Das Ganze ist sehr komplex und ich bin froh um den roten Ordner, den wir ganz zu Beginn vom Spital erhalten haben. Dort wird alles akribisch notiert: aktuelle Medikamente (wann, wieviel, wie...), aktuelle Laborwerte, Termine, wichtige Telefonnummern, Informationen. Der rote Ordner ist immer dabei und wird stets nachgeführt und ergänzt.

 

Am frühen Nachmittag werden wir in das sonnige Oktoberwetter entlassen. Unser Auto steht ziemlich einsam im Parkhaus. Uns ist schon oft aufgefallen: Bei schönem Wetter finden wir immer einen Parkplatz - bei Regenwetter ist es schwierig...

 

Zu Hause stellen wir den Liegestuhl für Malin in den Garten. Unser Nachbarbauer hat ganz nahe an unserem Garten den Zaun abgesteckt. So sind seine Kühe fast neben uns und leisten uns beste Gesellschaft. Die Kuh ist eines meiner Lieblingstiere - sie gefällt mir einfach und es ist eine Freude, ihnen zuzuschauen - wir fühlen uns fast ein bisschen wie auf der Alp.