Wir haben warm! Unsere Heizung funktioniert - der Winter kann kommen! Wir sind erleichtert, für Malin wäre ein Winter ohne Heizung undenkbar gewesen. Die ganze Stube ist zwar noch mit dem Plunder aus der Waschküche überstellt (wir mussten ausräumen, damit fertig installiert werden konnte), aber heute soll alles wieder eingeräumt werden, so dass die Stube ihrem Namen wieder gerecht wird.
Malins Götti und seine beiden Jungs haben sich für heute Morgen angemeldet, um Malin ein Mitbringsel von den Ferien vorbei zu bringen.
Ich wecke sie, bringe ihr die Medikamente und die Schmerzmittel. Gestern Abend bereits konnte sie nicht mehr essen und auch den hochkalorienhaltigen Shake brachte sie nicht mehr runter, zu gross war der Schmerz in Mund und Rachen. Heute geht es gar nicht mehr und ich merke, dass ihre Wärme nicht nur von unserer neuen Heizung sein konnte.
Also Fieber messen - zu hoch - Spital anrufen - sie erwarten uns.
Unser Tag ist, wie schon oft, anders als geplant. Padi hätte so viel erledigen wollen und die Waschküche wird wohl vorerst auch in der Stube bleiben.
Der Götti nimmt noch einen Kaffee, wir packen, kleben das EMLA - Pflaster auf den Port. Spontan bietet der Götti an - wenn Enya möchte - könnte sie den Tag mit ihnen verbringen. Sie möchte und freut sich.
Padi fährt mit Malin ins Kispi und sie müssen - wie erwartet - bleiben. Malins "Kari" (der Infusionsständer) wird wieder aufgerüstet, Antibiotika und künstliche Ernährung werden angehängt, die Blutwerte entnommen.
Joel und ich holen derweil seine bereits bestellte Holzplatte ab. Zusammen mit seinem Kollegen fertigt er aus dem zu klein gewordenen, alten Pult eine grosse Arbeitsfläche. Es wird gesägt, gebohrt, verschraubt, geschliffen, verkabelt, geputzt und alles wieder eingeräumt. Das Werk kann sich sehen lassen, der Tisch sieht richtig gut aus! Die Jungs dürfen stolz auf sich sein!
Dank Joel gehe ich am späteren Nachmittag doch noch an unser erstes Cousin- und Cousinentreffen mit Übernachtung im Grünenwald. Er bietet mir an, am Abend mit Enya zu Hause zu bleiben. Es hat mich richtig gerührt als er sagte: "Mami, jetzt musst du auch einmal zu dir schauen - und ich schaue zu Enya! Das geht schon!"
Aus allen Himmelsrichtungen (BS, BE, SG, LU) reisen sie an - es ist ein gemütlicher Abend mit feinem Essen in geselliger Runde (mit verschiedensten Dialekten, die bisweilen übersetzt werden müssen...) und obwohl ich schlussendlich zu wenig Schlaf komme, fühle ich mich irgendwie aufgetankt.