Malin wacht auf und wettert gleich los: "Jetz bin ich diä ganz Nacht uf dem Scheiss-Krokodil glägä! Das tued weh!" Zur Erklärung: Krokodil = Metallklammer, um das Schlauchdurcheinander vom "Kari" geordnet am T-Shirt zu fixieren.
Ich muss grinsen - wenn Malin am Morgen früh schon solche Power hat, dann ist das ein gutes Zeichen! Und tatsächlich, sie ist richtig gut gelaunt, bringt den Text: "Ich cha hit hei!" in einen neuen Rap und trällert vor sich hin. Die Schmerzen im Mund sind weg, sie kann wieder richtig sprechen, singen und essen. Der tägliche Untersuch der netten Assistenzärztin steht an. Malin krümmt sich im Bett vor Lachen, als diese ihr die Lymphknoten abtastet, dermassen kitzlig ist sie.
Normalerweise müssen wir jedes mal das Zimmer wieder ganz räumen. Diesmal nicht, weil wir am Freitag um 8.00 Uhr wieder für eine Woche antreten werden. Na also, wir packen das wichtigste zusammen, der "Kari" wird abgehängt, die Portnadel entfernt. Und jetzt auf zu Gusti!
Es ist Mittagszeit: Joel, Enya und Padi dürfen bei Grosi und Grosdädi essen - wie immer, wenn wir im Spital sind. Malin ruft an, ob wir vielleicht.... "ja sicher", sagt Grosi, "nur cho, mier hend gnueg!" Nach dem spontanen, feinen z'Mittag - wir wurden richtig verwöhnt - zieht es uns zu Gusti und Co.
Malin kippt fast um vor Freude, als sie das kleine Trio sieht! "Ich bi richtig glicklich!" meint sie strahlend. Die kleinen Fellbündel sind auch wirklich allerliebst und schon richtig aktiv. Sogar Joel und Padi sind begeistert. Wir setzen uns noch eine ganze Weile im Garten an die Sonne - es ist herrlich - dann bekommt Malin Besuch. Die meiste Zeit ist der Platz vor dem Stall belagert von Schulfreunden und Kolleginnen von Enya und Malin. Der Andrang ist etwa gleich gross wie der Jööhh- Effekt! Mittlerweile wissen wir: Es sind zwei Weibchen (noch namenlos) und ein Männchen, eben der Gusti. Wir wissen auch, dass der Max richtig kastriert ist und die Zora schon trächtig war, als die Mädchen sie ausgesucht haben. Zufall? Das musste wohl einfach so sein...
Heute morgen hatte der Spitalpsychologe Malin noch den Auftrag mitgegeben, einen Mikrowellen- Muffin (fixfertig im Beutel den sie von ihm erhält) auszuprobieren und dann zu beurteilen, ob das was Essbares wird. Ich bin selber gespannt und eher skeptisch.... Die Mädels mischen noch die Milch unter, dann wird in der Tasse gerührt und ab in die Mikrowelle. Zu viert degustieren wir und siehe da - erstaunlich gut. Das hätte ich nicht gedacht!
Zurzeit werden eifrig Namen gesucht, die Liste ist schon recht lang, ich denke morgen wird wohl entschieden, wie Gustis Schwestern heissen werden... Und der Gusti selber - ja der muss dann im richtigen Zeitpunkt (in rund sechs Wochen) kastriert werden, bevor er selber aktiv wird und es noch mehr Meerschweinchen gibt!