Es dauert doch noch eine ganze Weile, bis wir nach Hause dürfen. Das Gepäck ist schon lange im Auto, Malin ist noch immer verkabelt mit "Kari", wir warten auf grünes Licht seitens der Ärzte. Die Laborwerte vom Morgen zeigen schon klar in eine für uns unerwünschte Richtung: Die Werte sinken wieder. Aber das ist leider nach einem solchen "Chemohammer" zu erwarten.
An Malins rechten Arm ist noch immer diese Rötung zu sehen, sie kann den Arm noch immer nicht durchstrecken und ist sehr schmerzempfindlich an dieser Stelle. Die Pflege möchte, dass der Onkologe noch ein Auge darauf wirft und da heute auch im Spital Sonntagsbetrieb herrscht wegen Allerheiligen, müssen wir warten bis der Onkologe (er steckte noch im Stau fest) eingetroffen ist. Alles soweit in Ordnung, Nach dem Mittag dürfen wir nach Hause.
Es ist schon eine ganze Weile her, seit wir das letzte mal im Wald waren. In den letzten Monaten waren wir entweder im Spital oder bei uns zu Hause. Kleine Spaziergänge liegen drin, für mehr reicht Malins Kraft meistens nicht aus. Da wir sonst eine aktive und bewegungsfreudige Familie sind, war dies für uns schon recht einschneidend, eine grosse Umstellung. Zu unserem Glück haben wir den Garten! So hatten wir bei schönem Wetter doch die Möglichkeit, die Liegestühle aufzustellen und Sonne zu tanken.
Padi hat schon alles gepackt, so dass wir gleich los können. Malin hat den Wunsch, beim geografischen Mittelpunkt von Nidwalden zu bräteln - eine Waldlichtung mit schöner Aussicht ins Tal hinab. Wir waren schon oft da, stets zu Fuss, weil das Befahren der Waldstrasse verboten ist. Wir haben nun freundlicherweise eine Fahrbewilligung erhalten - so dass wir mit Malin hoch fahren dürfen. Eine Erleichterung und ein bisschen mehr Freiheit - zu Fuss würde sie es unmöglich schaffen.
Eine Suppe aus dem Chessi, Schlangenbrot, Würste und Chips. Genauso wie es sein muss - und das bei schönstem Wetter! Zufällig kommen noch Freunde vorbei und gesellen sich spontan zu uns, das freut uns besonders!
Zu Hause riechen wir wie geräucherte Würstchen - auch das gehört dazu. Die Mädels steigen gleich gemeinsam in die Wanne - das haben sie schon lange nicht mehr gemacht. Aus voller Kehle singen sie "Ewigi Liebi" und erweitern ihr Repertoire noch um ein paar Lieder, bis beide wieder richtig sauber sind und der Wurst- und Feuergeruch einem Lavendelduft gewichen ist...