10 Tage

Während der Hinfahrt ins Kispi überfällt mich ein mulmiges Gefühl - was erwartet mich wohl? 

Wie war ihre Nacht? 

Gab es irgendwelche Komplikationen? 

Es ist kein einfacher Spagat zwischen positiv denken und gleichzeitig auf unerwartete negative Neuigkeiten gefasst sein. Wir mussten es in den letzten Monaten lernen.

Alles ist soweit in Ordnung, bin unglaublich erleichtert!

Nach dem Frühstück ist Waschen angesagt. Mit diesem Kabelsalat um Malins dünnen Körper ist das eher ein mühseliges Unterfangen. Aber wir schaffen das. 

Und dann die gute Nachricht: Malins Blutdruck ist stabil geblieben, das Fieber weiter gesunken - am Mittag dürfen wir von der IPS in die Station zurück zügeln! Auf der Onkostation herrscht emsiges Treiben. Heute ist Zukunftstag und so sind nebst den Patientenkindern auch noch etliche andere Kids im LUKS-Outfit (und angehängten Desinfektionsmittelfläschli - ganz wie die Grossen) unterwegs.

 

Malins Blutwerte sind immer noch gleich tief, trotz vier Transfusionen und Neupogenspritzen (für den Zellaufbau).

Wir bekommen den Befund der Blutkulturen: Es wurden Bakterien im Blut festgestellt. Die starke Chemo hat Malins Darmwände angegriffen, so dass diese durchlässig wurden und auf diese Weise Bakterien ins Blut geraten konnten. Einmal mehr wurde dadurch eine Sepsis (Blutvergiftung) ausgelöst. Glücklicherweise haben wir schnell reagiert und so konnte Malins Behandlung frühzeitig gestartet und damit Schlimmeres verhindert werden. Aber es bedeutet für sie: Für die weitere notwendige Behandlung mit Antibiotika und Infusionen muss sie für 10 Tage stationär im Kispi bleiben.

 

Dr. Wolle, der Spitalclown, ist wieder auf Achse! Er zeigt uns sein Album mit etlichen Wunschfiguren, die er alle mit seinem Gesicht und der roten Nase "verschönert" hat. Am liebsten wäre er Eisprinzessin Elsa, verrät er uns, aber er befürchtet (nicht ganz zu unrecht...), dass er knapp nicht ins Kleid passen könnte. Zum Schluss klebt er Malin elf Leuchtsterne an die Betthalterung (5 für unsere Familie und 6 für die Meersäuli!) und bestäubt sie noch kräftig mit "Glückspulver". Da hoffen wir doch auf wundersame Wirkung des Pulvers und dass die Sterne in der Nacht für Malin leuchten mögen...