Nach der Schule fahre ich ins Kispi und löse meine Eltern ab, die während dieser Zeit jeweils bei Malin sind. Diese Nacht hat Grosmami sogar bei Malin übernachtet, damit ich am Montag Abend bei Enya und Joel sein konnte. Enya erzählte von ihrem Tag und verschwand dann wieder in ihrem Kreativ-Chaos-Zimmer, um weiter zu malen und basteln. Mit Joel schaute ich Literaturgeschichte an. Er hat nächstens einen Test und bat mich, ihn darüber abzufragen. Das war gar nicht so einfach – da schlug ich mich mit Begriffen um, die ich zum Teil (musste ich mir eingestehen) noch nie gehört hatte. Nun denn - es war spannend - und ich konnte dadurch wieder einiges dazu lernen und vor allem staunen, was Joel und seine Mitstreiter alles wissen müssen: Nämlich eine ganze Menge!
Padi ist wohlbehalten zurück! Er kommt direkt vom Flughafen ins Kispi, um nach Malin zu sehen. Sie strahlt ihn an und er freut sich auf das Wiedersehen und ihren stabilen, guten Zustand! Er zeigt uns begeistert einige Impressionen aus London und Filmausschnitte vom Spiel Nadal-Goffin (das sensationell gewesen sein musste), bevor er zu Enya und Joel nach Hause fährt. Für alle drei Kids hat er ein Mitbringsel mitgebracht: Für Malin und Joel je einen schönen Pulli und für Enya ein cooles London-Portemonnaie, das sie gleich morgen beim Stansermärcht einsetzen kann! Malin staunt lautstark, ob Padis guten Geschmack und die bestens getroffene Kleidergrösse! Sie freut sich! Ich muss schmunzeln und staune auch ein bisschen – weniger über seinen guten Geschmack (den hat er zweifellos) sondern eher über die passende Kleidergrösse!
Die Strickarbeit hat heute schon einen ansehnlichen «Gump» gemacht, wobei Grosmamis Strickkünste sicherlich auch zum Einsatz kamen. Am Abend stricken wir weiter und philosophieren über Gott und die Welt. Kurz vor dem «Lichter löschen» beleuchtet Malin mit der Handylampe Doktor Wolles Sternenhimmel an der Betthalterung, damit er richtig schön leuchtet. Nur: Ohne ihre Brille und mit nur einem Auge sieht Malin die Sterne schlichtweg nicht. Aber träumen kann sie ja davon im Wissen, dass die Sterne – auch wenn man sie nicht sehen kann – immer da sind…