Die Ärzte sind mit Malins Werten zufrieden, sie sind stabil. Die Bilanzierung wird ebenfalls eingestellt, will heissen, dass Malin nun ohne Topf "mit Füdli ide Pissi" (Zitat Malin) auf die Toilette kann und so viel trinken darf wie sie möchte, ohne jeden Schluck aufzuschreiben.
Auch das Auge erholt sich langsam. In der Mitte des einst dunklen Flecks scheint es langsam aufzulockern, Malin erkennt wieder einige Bruchstücke mehr. Allerdings hat sie heute mit Bedauern die letzten Wimpern verabschieden müssen. "Kann ich mir bei jeder verlorenen Wimper etwas wünschen?" Ja, ich finde schon! Da hat sie allerdings schon eine beeindruckende Menge Wünsche beieinander! Ich frage sie nach einem ihrer Wünsche - sie weiss keinen. Doch, es fällt ihr noch was ein: Unser Anbauprojekt! Ich hätte einen anderen Wunsch erwartet, aber wir werden alles daran setzen, ihr diesen erfüllen zu können. Der Onkopsychologe hat Malin schon öfters auf Sternschnuppenwünsche angesprochen. Durch die Stiftung "Sternschnuppe" wird Kindern und Jugendlichen mit einer schweren Krankheit oder Behinderung einen lang ersehnten oder speziellen Wunsch erfüllt, um die Kinderaugen für einen Moment zum Strahlen zu bringen. Eine wunderschöne Sache. Malin ist sich allerdings noch immer am Überlegen, was sie sich wünschen könnte... irgendwann vielleicht weiss sie etwas, was ihr besonders Freude bereiten würde - ich bin gespannt darauf!
Heute beglücken uns gleich zwei Clowns: Der Pfnüsel und der Wolle. Im Doppelpack sind sie noch schlagfertiger! Mit viel Witz, Charme und erstaunlichen Zaubertrickli bringen sie uns alle richtig zum Lachen! Es tut gut - wir haben beide schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht!
Am Abend kommen überraschenderweise Padi und Enya zu Besuch. Enya zeigt uns voller Stolz ihren am Stansermärcht erstandenen Rucksack, der wirklich schön aussieht. Er ist gefüllt mit Magenbrot für Malin und Englischunterlagen. Und so schauen wir im Spital noch die Englischblätter an, damit Enya mit gutem Gefühl an den morgigen Test kann.
Irgendwann am Abend sagt Malin: "Etz isch hechschti Zeyt zum hei gah!" Da bin ich ganz ihrer Meinung - und morgen ist es soweit! Endlich! Endlich wieder ein bisschen normalen Alltag.