Gestern Abend schon war Malins Blutzucker nicht mehr messbar mit dem Messgerät. Es wurde mit Insulin korrigiert, zwei Stunden später wieder kontrolliert: Nicht messbar! Immer noch viel zu hoch! Die Ärzte entscheiden, die parenterale Ernährung per sofort zu stoppen. In der Nacht wird Malin mehrmals gestupft, um den Wert weiter zu kontrollieren und zu korrigieren. Können wir jetzt etwa nicht nach Hause deswegen?
Die tägliche Kontrolle des Gewichts macht das ganze nicht besser. Malin bringt ganze 44,5 kg auf die Waage und dies bei einer Grösse von 1.68 m. Das ist schon an der unteren Grenze, vor allem weil sie eigentlich viel Substanz und Kraft braucht für "ihren weiteren Kampf". Beide haben wir plötzlich das ungute Gefühl, dass sie Malin nicht nach Hause lassen wollen. Die Ernährungsberatung wird vorbei geschickt. Wir bekommen die Anweisung, Malin zu Hause jeden Tag mindestens eineinhalb hochkalorische Getränke zusätzlich zu den Mahlzeiten zu servieren. Malin rümpft die Nase bei dieser Vorstellung, sie mag diese dickflüssigen Dinger überhaupt nicht.
Die Ärzte beraten noch lange. Dann grünes Licht: Wir dürfen definitiv gehen, müssen aber einiges beachten und täglich anrufen um Rückmeldung zu geben. Einige Medikamente kommen dazu und in der Nacht müssen wir den Wecker stellen. Um 2 Uhr heisst es Blutzucker messen und wenn nötig korrigieren. Es dauert eine ganze Weile, bis ich über alles genau instruiert bin. Medikamentenabgabe (Dosierung, Tageszeit), Berechnungen der Insulineinheiten, Handhabung und Einstellen der beiden Spritzen (Levemir, Novorapid).
Noch immer habe ich meine Mühe beim Ansetzen der Spritze und ich muss selber sehr tief ein- und ausatmen... fast so als würde ich selber gestochen. Definitiv bin ich nicht so cool und tapfer wie Malin!
Um 15.00 sind wir endlich auf dem Heimweg. Malin möchte unbedingt noch für ihre Freundin (sie hat morgen Geburtstag) etwas basteln und schreiben. Sie ist nämlich heute bei ihr zum z'Nacht eingeladen und freut sich sehr darauf. Aber kaum zu Hause - sie schaut noch schnell nach Gusti und Co. - legt sie sich aufs Sofa und schläft ein. Dank ihrem Nickerchen ist sie danach wieder genügend fit für ihren Abend, basteln kann sie ja morgen auch noch.
Apropos Gusti: Der ist gut parat, hat sein Geburtsgewicht verdreifacht und ist schon recht forsch. Nächste Woche haben wir einen Termin zum Kastrieren.... damit uns nebst Max, Lotti, Zora, Lucy und Frida nicht plötzlich noch drei, vier, fünf.... Augenpaare mehr aus dem Stall anschauen!