zu Hause

 

 

Seit Freitag Nachmittag sind wir nun bereits zu Hause -  es ist schön, es tut uns allen gut, es kommt wieder eine gewisse Ruhe in den Alltag. Wenn Enya am Morgen in die Schule geht und wieder nach Hause kommt oder wenn Joel ein Anliegen hat - ich bin da. Wir essen gemeinsam und es ist nicht mehr nötig, dauernd zu telefonieren, vom Kispi aus zu organisieren - es erleichtert sehr vieles.

 

Immer am Morgen, Mittag und Abend hatte Enya jeweils zu uns ins Spital angerufen. Ihre erste Frage war immer: «Wiä gaht’s dä Malin?» Was soll ich sagen? Wie es ihr tatsächlich geht oder soll ich es beschönigen oder gar verheimlichen? Nein. Es ist uns seit jeher wichtig, dass wir offen und ehrlich zueinander sind. Darum finden wir auch, Enya und Joel haben das Recht Bescheid zu wissen, sie haben das Recht, dass man sie und ihre Fragen ernst nimmt. Wir antworten den beiden stets - mit einfachen Worten zwar aber ehrlich, wie es Malin geht, was gerade ansteht. Wir reden darüber, wir trösten und beruhigen wenn nötig, beantworten Fragen, bis alles geklärt ist. Wir beschönigen nicht, dramatisieren aber auch nicht. Unsere Offenheit wird "belohnt" mit ihrer Offenheit. So berichten sie, was bei ihnen gut läuft oder was vielleicht weniger gut -  erzählen von den Kollegen und Gspändli in der Schule oder von den Meersäuli. Ich glaube, dieser ehrliche, direkte Weg ist wichtig und richtig  für uns.

 

Nun sind wir zu Hause - in unserem alten Hüsli mit  knarrender Holztreppe, den alten Holzwänden und dem grünen Kachelofen. Jeden Abend decken wir uns mit warmen Chriesisteinsäcken ein, obwohl wir ja jetzt dank der Heizung wohlig warm haben. Gemütlich ist es da – wir fühlen uns wohl in unserem Zuhause und ja -  nach einer längeren Spitalzeit schätzt man es noch viel mehr. Man kann wieder richtig Kraft und  Energie tanken. Nur Luftsprünge machen -  das geht nicht - weil wir an den niederen Decken den Kopf stossen würden… aber für die Luftsprünge können wir ja dann nach draussen gehen!