Bereits gestern Nachmittag hatte Malin wieder eine plötzliche Schmerzattacke in Beinen und Armen. Sie schien es kaum mehr auszuhalten. Ich gab ihr Schmerzmittel, damit sie schlussendlich doch noch ins Kino gehen konnte.
In der Nacht um 4.00 fängt es dann erneut an. Malin wimmert und schreit vor Schmerzen, sie kann sich überhaupt nicht mehr bewegen... alles schmerzt! Ich versuche sie abzulenken, atme mit ihr mit, rede auf sie ein, erzähle von Ferienerinnerungen, versuche ruhig zu bleiben. Es ist hart. Etwa drei Stunden dauert die Qual, dann ist der "Spuk" vorbei und es geht ihr langsam besser. Aber drei Stunden scheinen wie eine halbe Ewigkeit...
Am Nachmittag backen die Mädels Vanillekipferl und Spitzbuben. Wir freuen uns sehr über unseren heutigen Besuch, werden beschenkt mit kreativ dekorativen Adventskalendern sowie Leuchtgirlanden und hängen sie auch gleich auf. Es sieht wunderschön vorweihnachtlich aus!
Ausser mir (jemand muss ja schliesslich auch noch zuschauen) läuft die ganze Familie am Umzug mit: Joel und Padi mit den rund 300 Trychler, Enya und Malin als Fackelträgerinnen. Malin möchte heute auch mitlaufen - es ist aber schon eine ganze Weile her, seit sie eine längere Strecke gelaufen ist. Wird sie das schaffen? Und was wenn nicht? Ich lasse sie gehen, im Vertrauen darauf, dass sie ihre Grenzen spüren wird - und im Wissen: Wenn Malin etwas will, dann schafft sie es in der Regel auch! Genau diese grosse Willenskraft ist es nämlich, die ihr in den letzten Monaten schon so oft zu Gute kam. Und so läuft sie mit ihren Mädchen mit - den ganzen Weg! Das letzte Stück führt aufwärts Richtung Kirchenplatz. Sie hat Mühe, muss sich durchbeissen, aber sie schafft es und ist glücklich darüber!
Am Morgen noch hatte ich begründete Zweifel, ob Malin überhaupt auf die Beine kommt... und jetzt, wo ich sie im Schein der brennenden Fackel laufen sehe, rührt es mich fast zu Tränen...