Die letzten Tage haben wir richtig geniessen können. Wir feierten noch mit meinen Geschwistern bei meinen Eltern und unsere Kinder übernachteten dann mit Cousin und Cousine sogar für eine Nacht bei ihnen - auch Malin. Sie genoss es - war es doch wieder ein kleiner Schritt in eine gewisse Normalität.
Seit einer Woche erhält Malin täglich ihre Chemo in Form von Tabletten. Wiederum muss ich ihr diese Tabletten mit Handschuhen bereit legen. Nicht etwa wegen Malin sondern zu meinem eigenen Schutz. Wir Gesunden sollten mit Zytostatika möglichst nicht in Berührung kommen. Bis jetzt verträgt sie diese Chemo am besten - manchmal meldet sich die Übelkeit - ansonsten hat sie zurzeit kaum Nebenwirkungen: Normale Müdigkeit, kein Fieber und auch die Mundschleimhäute sind intakt. Es erscheint mir schon fast wie ein kleines Wunder, welches wir noch so gerne annehmen!
Heute haben wir einen Kontrolltermin im Spital. Malins Blutwerte werden ausgewertet, Herz und Lunge abgehört, Bauchraum getastet, Beine und Füsse kontrolliert. Die Ärztin ist zufrieden, Malins Blutwerte sind zwar noch immer eher grenzwertig, aber noch im akzeptablen Bereich. Anhand der Werte wird jeweils die Dosierung der Chemo für die nächste Woche verändert, beziehungsweise angepasst. Auf unserem Therapieplan ist die tägliche Dosis von welchem Mittel (Puri-Nethol, Methotrexat) genau aufgelistet. Ebenso wie sie die Chemo einzunehmen hat: Zwei Stunden vorher nichts mehr essen, ebenso eine halbe Stunde nach der Einnahme der Zytostatika.
Das Medikament gegen die Nervenschmerzen versuchten wir letzte Woche auszuschleichen, das heisst kontinuierlich zu reduzieren. Aber kaum reduziert verstärkten sich die Schmerzen erneut, so dass wir das Medikament wieder höher dosierten und Malin es vorläufig weiterhin einnimmt. Lieber täglich ein paar Kapseln mehr, dafür möglichst schmerzfrei sein...