Malin klagt über Halsweh und ihre Nase läuft... Normalerweise kein Grund zur Sorge - bei Malin schon. Ihr ANC-Wert (Abwehr) ist sehr tief und so kann eine ganz banale Erkältung dazu führen, wieder ins Krankenhaus fahren und behandelt werden zu müssen. Meine inneren Alarmglocken läuten schon sturm, ich werde unruhig, denn: Bisher haben wir eine beginnende Erkältung noch nie ohne anschliessenden längeren Kispiaufenthalt über die Runden gebracht...
Bei allen anderen aus der Familie wäre klar, was man gegen eine drohende Grippe machen kann, aber bei Malin? Was darf ich ihr parallel zur Chemo und den vielen anderen Medikamenten überhaupt geben, beziehungsweise tun? Um mich abzusichern und nicht irgendeine unplanmässige Fehlwirkung zu provozieren, rufe ich im Kispi an und werde gleich mit dem Onkologen verbunden. Er instruiert mich, welche Medikamente ich Malin zusätzlich geben darf und rät mir, mich bei Unsicherheiten oder einer sichtbaren Verschlimmerung ihrer Erkältung jederzeit zu melden.
Sie nimmt ein Erkältungsbad, später mache ich ihr zusätzlich einen Quarkwickel gegen die Halsschmerzen, reibe Brust und Rücken mit einer Erkältungssalbe ein und bette sie zwischen warmen Chriesisteinsäcke. Ausserdem müssen wir regelmässig Fieber messen. Bisher liegt die Temperatur zum Glück im grünen Bereich, was mich schon ungemein beruhigt.
Abgesehen von Malins Schnupfen und Halsweh geht es ihr gut. Die erste Schulwoche liegt bereits hinter ihr - eine weitere grosse Hürde hat sie damit geschafft. Derzeit besucht sie 2-4 Lektionen am Tag, was für sie einem Marathon gleich kommt. Nach der Schule ist sie jeweils so erschöpft, dass sie sich zu Hause hinlegt und meistens sofort einschläft. Aber sie ist motiviert und die Schule, der damit verbundene "Tapetenwechsel" und allem voran der Kontakt mir ihren Klassenkameraden tun ihr sichtlich gut!