Dieses Wochenende tat ich etwas, was ich sonst absolut nicht tue: Ich schaute regelmässig aufs Handy, sogar als wir bei Freunden zu Besuch waren, trug es immer bei mir und auch in der Nacht lag es neben mir auf dem Nachttisch, wo es sonst nie ist. Ich war auf "Piquet", hatte mit Malin abgemacht, dass sie mich zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen kann. Ich würde sie jederzeit abholen kommen, falls sie sich nicht gut fühlen sollte. Das war der Deal. Wir brauchten eine ganze Weile, bis wir alle Medis, Spritzen mit allem nötigen Zubehör, Unterlagen zum Eintragen und Berechnen gepackt hatten. Schlussendlich stand sie bereit mit Rodel, Helm und viel Gepäck und wurde abgeholt. Ich blieb mit meinem mütterlich-mulmigen Gefühl zurück und hoffte einfach inständig, dass alles gut gehen möge...
Zugegeben, als Malin dann gestern Abend anrief und sagte, das Schlittelrennen sei mangels Schnee verschoben worden, war ich erleichtert! Mir schien, auch sie war nicht sonderlich betrübt deswegen, spürte vielleicht selber auch, dass ihre Kraftreserven nach dieser erneuten intravenösen Chemo noch nicht allzu gefüllt waren. So kochten die Mädels stattdessen z'Nacht und genossen einen gemeinsamen Spielabend.
Das Spritzen klappte auch gut - vorgängig war aber eine ganze Telefonkette nötig: Malin mass den Blutzucker, rief mich an um den Wert anzugeben, ich rief im Kispi an, die wiederum kontaktierten wie abgemacht die Onkologin (welche anscheinend auch in irgend einer Alphütte weilte). Sie berechnete die nötigen Einheiten vom Langzeitinsulin (das Kurzzeitinsulin kann Malin selber berechnen), meldete es im Kispi, das Kispi mir, ich Malin. Tönt etwas umständlich und kompliziert, aber Malin war es lieber so und es klappte reibungslos.
Nach einem ausgedehnten Brunch heute morgen gehen sie dann doch noch rodeln, aber nicht im Rennmodus, sondern gemütlich - das passt.
Nach dem Mittag hole ich die Mädels in Emmetten ab - Malin ist offensichtlich müde, aber die kurze "Auszeit" tat ihr sicher gut. Der Tapetenwechsel, ihre Girls, frische Luft, rodeln... sie brauchte zwar viel Energie, tankte jedoch gleichzeitig auch auf...