Heute werden wir Zeugen eines waschechten Zickenkrieges - im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem Bauernhof, eine Spazierganglänge von uns entfernt, schauen wir den vielen Geissen zu. Es ist ein richtiges Schauspiel: 74 junge Geisslein hüpfen und klettern munter herum, rundherum schauen die vielen Geissenmamas und einige Geissböcke zu. Drei Geissen bekämpfen sich schon die längste Zeit, meckern sich lautstark an, prallen immer wieder heftig mit ihren Hörnern gegeneinander, so dass Malin jeweils erschrocken zusammen fährt. Keine von den dreien scheint gewillt aufzugeben. Geissbock "Toni" - er ist so an seinem Halsband angeschrieben - schaut mit müdem Blick und ziemlich desinteressiert dem ganzen Treiben zu. Zwischendurch versucht er - allerdings mit mässigem Erfolg - seine streitbaren Zicken auseinander zu bringen. Wir waren schon oft hier, aber so einen Kampf haben wir noch nie miterlebt. Es hätte uns ja schon "Wunder" genommen, warum sie so zerstritten waren...
Die kleinen Geisslein sind uns gleich ans Herz gewachsen und der Gedanke, dass aus ihnen Ostergitzis werden sollen, ist nicht gerade beglückend. Letzte Woche noch wollte Enya am liebsten alle 74 retten und mit nach Hause nehmen! Na gut - 74 sind dann doch etwas viel, sieht sie ein - aber vielleicht einfach zwei davon? Kaum zu Hause schaute sie im Internet nach, wieviel Platz und Auslauf so eine Geiss braucht und was sie frisst. Ich musste mit ihr unsere Baupläne vom geplanten Anbau studieren und sie mass akribisch aus, ob denn da keine Geiss mehr Platz hätte...
Die Mädels waren noch immer in ihrer Geisseneuphorie, als Joel von der Schule nach Hause kam. Er konnte es nicht fassen - sind denn nun alle komplett übergeschnappt? Geissen? Ich musste richtig lachen ob seiner entsetzten Reaktion!
Nun denn, Enya hat berechnet, dass der übrig bleibende Platz für zwei Geissen wirklich zu knapp bemessen und da wohl nichts mehr zu machen ist. Das Geissenprojekt ist somit vom Tisch und Joel froh...