In den letzten Tagen ist Malin sehr ruhig, wirkt bedrückt, sagt kaum etwas. Man spürt, dass sie der bevorstehende Klassenwechsel belastet. Mittlerweile weiss sie, in welcher Klasse sie neu startet. Wir haben den ersten Kontakt mit dem Klassenlehrer, erhalten den neuen Stundenplan, stellen eine "gekürzte" Fassung davon zusammen, informieren die Fachlehrer und erfahren, dass aus Wolfenschiessen und Dallenwil drei Mädchen in der Klasse sind. Malin kennt zwar keines von ihnen, aber wir finden heraus, dass wir die Eltern eines der Mädchen kennen. Und so kommt es, dass ich bei ihnen anrufe und kurzerhand frage, ob sie mit vielleicht noch einigen anderen Mädchen Malin die erste Woche begleiten würde und ihr somit helfen könnte sich wieder zurecht zu finden. Durch das neu eingeführte Fachzimmersystem fehlt ihr nämlich die Orientierung sowie der Überblick über die verschiedenen Unterrichtsräume. Es gibt kein eigentliches Klassenzimmer mehr, was es ihr jetzt zusätzlich erschwert. Wo findet welches Fach bei welchem Lehrer statt?
"Klar, das machid mier scho!" sagt das Mädchen erfrischend spontan zu. "Wiä erkenn ich sie de?" Ich beschreibe Malin und sie sagt nur: "mier gesehnd sie de scho und suscht fragid mier de eifach alli!" Ich muss lachen und bin in diesem Moment einfach nur erleichtert! Jetzt glaube ich, dass es gut kommt und bin einfach froh!
Und als ich Malin vom Gespräch erzähle, sieht man ihr schon beinahe an, wie die Anspannung etwas abfällt. Aufgeregt ist sie noch immer, aber sie fühlt sich nicht mehr ganz so verloren wie zuvor.