Gips weg!

Mein Zwischentief ist überwunden. Der nächste Chemostartversuch steht bevor - wir packen unsere Taschen - aber ganz ehrlich? Wir rechnen nicht damit zu bleiben. Diesmal nicht. Vielleicht werden wir ja positiv überrascht, man weiss ja nie...

 

Werden wir nicht. Malins Blutwerte sind sogar noch weiter gesunken, ausnahmslos alle. Und sie ist wieder neutropen - das heisst, sie hat keine Abwehr mehr und die Gefahr einer Infektion ist somit sehr hoch. 

Malin verabschiedet sich noch von diesem herzlichen "Think-Positiv-Mädchen", welches heute nach drei Monaten Therapie den letzten Spitaltag hat. Sie freut sich aufrichtig mit ihr über das Therapieende, aber gleichzeitig wird Malin auch bewusst: Sie selber ist bereits seit 13 Monaten an der Intensivchemotherapie und das Ende schiebt sich nun wieder weiter nach hinten. "Das isch scho irgendwie deprimierend!" findet sie. Zu Recht.

 

Enya hat heute Nachmittag einen Termin im Spital Stans - der Gips kommt weg und ihr Arm wird geröntgt. Der Bruch scheint verheilt und sieht soweit gut aus, doch der Arzt verlängert das "Sportverbot" zu ihrem Leidwesen um nochmals zwei Wochen. Das findet sie, die immer in Bewegung ist, gar nicht lustig und an seiner aufmunternden Bemerkung "du wirst sehen, die zwei Wochen sind schnell vorbei!" kann sie überhaupt nichts positives abgewinnen. Ihre Miene verdüstert sich zunehmend und schon auf dem Heimweg versucht sie mit mir verschiedene vielleicht ja doch mögliche Disziplinen auszuhandeln: Rollschuh laufen, schwimmen, springen - sie schaue dann schon, nicht hinzufallen... "Bitteeee!" - und dies begleitet mit flehendem Blick...