"aufhören!"

Grosmami fährt mit Malin ins Kispi zum erneuten Chemostartversuch. Nach der Schule lese ich Malins Nachricht: "Mier chemid wieder hei." Und obwohl uns der Onkologe letzten Freitag prophezeite, zu 90% könnten wir heute starten, bin ich wenig erstaunt, dass dem nicht so ist. Malin auch nicht. 

Vorgängig habe ich mit Malin besprochen, was sie den Arzt alles fragen muss. Vor allem wegen ihren schmerzenden Beinen. Ich forderte sie auf, ihm einmal vorzuzeigen, wie diese Kniegelenke knacken und eben auch schmerzen, nur schon beim geringsten Anwinkeln derselben. Das tut sie nun und auch der Onkologe hat seine liebe Mühe mit diesem lauten, unnatürlichen Geräusch und ruft: "Das klingt ja schrecklich! Aufhören! Das ist ja nicht zum Aushalten, tut ja richtig weh in den Ohren!" In der Tat, nur schon das blosse Zuhören löst einem fast Schmerzen aus.

Er untersucht sie, stellt fest, dass die Muskeln zu geschwächt sind. Aufgrund dessen vermögen die Bänder und Sehnen das Knie nicht mehr ausreichend zu stabilisieren. Er verordnet regelmässige Physiotherapie, um die Muskeln wieder aufzubauen und zu stärken.

Und dann rühmt er sie: "Malin, du machst das alles grossartig und hast dabei noch immer ein Lächeln im Gesicht!" Sie freut sich.

Malins Pfadifreundin ruft per Facetime an, sie reden und lachen lange zusammen. Malin hält das Handy drehend in die Luft und zeigt ihr so das Spitalzimmer und sogar die Pflegefachfrau sagt noch "Hallo!" ins Display. Zum ersten mal zieht Malin ihre Portnadel heute selber. Die Pflegefachfrau hilft ihr dabei, hält den Port, Malin zieht die Nadel und die Pfadifreundin kann via Facetime auch gleich zusehen! Malin findet das voll cool und kommt richtig gut gelaunt nach Hause. Und auch der erneute Chemostartaufschub vermag ihre gute Stimmung in keinster Weise zu trüben!