"Wie geht es dir heute?" fragt der Onkologe wie jede Woche. Und Malins Antwort bleibt, wie jede Woche, dieselbe: "Es gaht mier eigentlich guet, aber mini Bei tüänd immer no so weh..."
Seit nunmehr über drei Monaten schmerzen ihre Beine, vor allem die Knie. Viele Schmerzmittel und Kombinationen hat sie schon ausprobiert, ohne längerfristigen Erfolg. Anfänglich glaubte man an eine muskuläre Ursache, mittlerweile weiss man: Durch die hochdosierte Cortisontherapie wurden Malins Knochen geschädigt, Teile des Knochengewebes sind abgestorben, ebenso ist ein Knorpelschaden beim Knie erkennbar. Dass sie solche Schmerzen habe, sei aufgrund des MRI absolut nachvollziehbar und deutlich sichtbar! Der Onkologe zeigt uns auf dem Bildschirm die entsprechenden Stellen und auch für uns ist sie klar erkennbar: "Eine neue Baustelle," sagt er und "sowas kommt eigentlich nur selten vor..."
Das haben wir mittlerweile schon oft gehört. Diese "eigentlich nur selten vorkommenden Komplikationen" scheinen sich bei Malin zu summieren...
Es ist zum Verzweifeln!
Er könne nichts tun ausser die Symptome zu bekämpfen, meint er und verschreibt noch ein weiteres Schmerzmittel.
Die Blutwerte sind in Ordnung, sie sind gestiegen, so dass die Chemodosis angepasst beziehungsweise erhöht wird. Nach der obligaten Routinekontrolle machen wir uns auf den Heimweg.
Am Nachmittag besuchen wir das Kino IMAX im Verkehrshaus, schauen uns den Film "Ocean" an. Die Bilder sind eindrücklich und zeigen eine verborgene, zum Teil unvorstellbar skurrile Welt in der enormen Weite und Tiefe des Meeres. Bekannte und unbekannte Tiere, Pflanzen und Lebewesen werden erstaunlich nah gefilmt - ermöglichen so unglaubliche Aufnahmen und Einblicke!