Das erklärte längerfristige Ziel der Onkologen ist, dass Malin irgendwann nur noch alle zwei Wochen ins Kispi zur Kontrolle müsste und dafür die anderen Wochen bei der Hausärztin die Blutentnahmen machen kann. Bei Malin ist alles sehr verzögert - aber jetzt ist auch sie so weit! Kurzfristig wurde alles umorganisiert, der Termin im Spital gestrichen und wir wurden zur Hausärztin aufgeboten. Die Onkologin hat sie vorgängig instruiert und bei Unsicherheiten darf sie sich jederzeit bei ihr melden. Da die dazu nötigen Messgeräte nicht alle in der Praxis vorhanden sind, wird das Blut bei auffälligen Werten sofort ins Labor eingeschickt, damit wir am Abend wissen, wie die aktuellen Werte aussehen und ob die Chemodosierung angepasst werden muss.
Uns erspart es einen Weg nach Luzern, eine willkommene Entlastung, noch dazu geht es wesentlich schneller. Und doch, heute ist es ein besonders eigenartiges Gefühl: Fast eineinhalb Jahre ist es her, seit wir in diesen Praxisräumen nichtsahnend warteten - Malin mit ihren hochgesteckten Haaren - und dann war plötzlich alles anders....
Malin ist ganz ruhig, schaut sich im Wartezimmer das Buch des Fotografen Arnold Odermatt an. Was ihr jetzt wohl durch den Kopf geht?