Adrett angezogen sind wir unterwegs Richtung Bürgenstock. Eine besondere Gaumenfreude erwartet uns heute: Grossmami und Grosspapi haben uns zum Nachtessen eingeladen! Kulinarisch reisen wir so in ferne Länder - ohne feste Flug- und Fahrzeiten - perfekt für uns. Indien, Thailand, China und Japan. Wir freuen uns sehr darauf, schliesslich macht man sowas nicht jeden Tag - im Gegenteil. Nur Enya, die hat vielleicht ein bisschen gemischte Gefühle, da sie mit Abstand die heikelste Esserin von uns allen ist. Was sie da wohl erwarten wird? Joel hat natürlich vorgängig sehr ausführlich und detailliert über die chinesische Küche referiert, was sie (ganz in seinem Sinne) alles andere als beruhigt hat...
Die Räumlichkeiten sehen wunderschön aus, die offene Küche beeindruckt und die Aussicht auf den Vierwaldstättersee ist einfach grandios!
Malin hat wieder einen Schritt bärguif gemacht: Sie trägt seit gestern kein Kopftuch und keine Mütze mehr! Endgültig! Für heute Abend hat sie sich sogar eine rosa Stoffblume in ihre kurzen Locken gesteckt - und sieht grossartig aus!
Das Essen schmeckt genauso. In die Mitte des runden Tisches wird eine grosse Auswahl an gefüllten Platten und Schüsselchen mit verschiedenen Speisen serviert. Man darf herzhaft zugreifen, probieren, geniessen! Sushi, Dumplings, Pouletsalat mit Minze, Miso soup, Rindfleisch mit Curry, Fisch, Poulet aus dem Tandur mit Gewürzen und frischem Naan. Ein richtiger Genuss für alle Sinne und allen schmeckt's. Sogar Enya probiert sich durch, meint dann allerdings auf die Frage, was ihr am besten geschmeckt hätte: Naan, das indische Fladenbrot!
Beim Dessert fällt auf, dass Malin immer ruhiger wird. Sie mag auch nicht mehr richtig essen, obwohl sie eigentlich Süsses sehr gerne mag. Sie klagt über zunehmende Kopfschmerzen und Übelkeit. Also brechen wir auf, damit sie sich möglichst rasch zu Hause hinlegen kann. Die Kurven nach Obbürgen geben ihrem Magen dann allerdings noch den Rest - Padi kann gerade noch rechtzeitig anhalten...
Mit nunmehr leerem Magen, dafür einem vollem Beutel in der Hand schiebt sie - typisch Malin - noch einen trockenen Kommentar hinterher: "Nei - das isch ai schaad um das feini Ässä..."
Trotz diesem etwas abrupten und vor allem für Malin ungemütlichen Abschluss: Die kulinarische Reise in die Ferne war ein Genuss - ein besonderes Esserlebnis - für uns alle, auch für sie.