Die Ferien sind leider um. Sie haben gut getan und waren trotz Festlichkeiten erholsam. Man spürt, dass wir alle unseren Schlafmangel etwas aufheben und so einigermassen erholt ins neue Jahr starten konnten.
Dass auch die Schule heute wieder beginnt, finden alle etwas weniger toll. Malin hat besonders Mühe. Aber in der Regel dauert es ein paar Tage bis der Schulrhythmus wieder gefunden ist, dann läuft's. Es wird schon.
Nach den ersten zwei Lektionen Naturlehre (jeder Schüler erhält einen Wurm, um ihn unter dem Mikroskop genau studieren zu können, was sie besonders spannend findet!) hole ich sie bereits wieder ab für die Kontrolle im Spital.
Die Werte sind gut, die Leukozyten gar weiter angestiegen, so dass auch die Chemodosierung angehoben wird.
Die Onkologin informiert uns, dass es allenfalls in Deutschland eine Möglichkeit gäbe, Malins Beine zu behandeln. In der Schweiz wird eine solche Operation (noch) nicht durchgeführt. Weitere Abklärungen sind im Gange - es ist ein Hoffnungsschimmer, der motiviert und zu neuer Zuversicht verhilft!
Rekordverdächtig schnell geht es heute und nach nur einer Stunde spazieren wir bereits wieder aus dem Kispi.
Seit Malins Diabetesdiagnose nimmt sie (zurzeit noch) anstelle eines Müeslis ein Joghurt am Morgen - einfach, weil die Menge der Kohlenhydrate klar berechnet und deklariert ist und es somit schneller geht.
Auf dem Heimweg frage ich sie nach einem Joghurtwunsch - irgendeine bevorzugte Geschmacksrichtung, die ich einkaufen soll?
"Nei, aber eher es chliiners Joghurt - 200 Gramm sind mier eifach z'viel am Morgä!"
"200 Gramm? Gibt's doch gar nicht - die sind doch alle 180 Gramm oder die kleineren 150 Gramm..."
"Doch, sicher - ich ha ja hüt Morge grad eis gässä! 200 Gramm!"
Der letzte Laden bevor wir zu Hause sind ist der Denner - dort werden wir schauen, welche Joghurtgrössen es gibt... Die Wette gilt. Eine Schachtel Toffifee für die Gewinnerin? Blöde Idee, fällt mir grad ein, die muss sie ja mit Insulin korrigieren.
"Oder willst du etwas ohne Kohlenhydrate?" Noch während ich überlege, was denn da infrage käme, kommt ihre wie gewohnt trockene Antwort: "Ja de - de hätt ich gärn ä Laich!"
Einen Lauch? Ich schaue sie entgeistert an und dann prusten wir beide los! Einen Lauch...!
Im Regal sehe ich alles 180-grämmige Joghurts, deute siegessicher darauf. Aber Malin entdeckt doch tatsächlich "ihre" 200-grämmigen Joghurts! Das gibt's doch nicht! Nun gut, der Lauch gehört ihr!
Aber sie lässt ihn dann doch links liegen und bevorzugt etwas Süsses - Kohlenhydrate hin oder her. Schliesslich hat sie gewonnen!