befreit

Man sieht es ihr förmlich an: Die Erleichterung, den ganzen Prüfungsstress hinter sich zu haben! Nicht alles ist dabei wunschgemäss gelaufen - egal! Das Semester ist um, geschafft! Sie blüht sichtlich auf, läuft nicht mehr so geknickt durch die Gegend wie letzte Woche noch.

Auch die gestrige Kontrolle im Kispi verlief planmässig, alles war soweit in Ordnung, Malins Blutwerte sind stabil.

Letzten Freitag bekamen wir allerdings die schriftliche Absage für die Kostengutsprache der Krankenkasse bezüglich Behandlung in Deutschland. Im Schreiben begründet die Kasse den Entscheid damit, gemäss ihrem Vertrauensarzt könnte diese Operation auch in der Schweiz durchgeführt werden. Kann sie?

Wir Laien können dies nicht beurteilen und so gebe ich die Information an die Onkologin weiter. Diese reagiert gelassen, versichert uns, sie nehme sich der Sache an und werde weitere nötige Abklärungen tätigen. Bereits ein Tag später kann sie uns Entwarnung geben: So wie es aussieht, wird eine Behandlung in dieser Form tatsächlich nicht in der Schweiz durchgeführt, weshalb nun doch die Operation in Deutschland infrage kommt und unter diesen Umständen auch von der Krankenkasse anerkannt würde.

Wir werden es sehen. So oder so - es gibt eine positive Wende bezüglich Malins Beinen. Im Frühling 2018 tauchten erstmals diese Schmerzen auf und wurden wider Erwarten Monat für Monat schlimmer. Unzählige Behandlungsmöglichkeiten (in schulmedizinischer sowie alternativmedizinischer Form) wurden ausgetestet, keine linderte den Schmerz, keine Besserung schien in Sichtweite. Nicht einmal ansatzweise - das war schon richtig zermürbend. Bis jetzt. Die Schmerzen sind weniger und das macht schon enorm viel aus! Es fällt auf, dass sie die Treppen leichter hochsteigt und sogar tagsüber in ihr Zimmer geht, was sie monatelang nicht mehr tat. Nicht freiwillig jedenfalls. Sie scheint befreiter, lockerer. Manchmal können wir es selber kaum fassen und Padi hat auch schon sachte bei Malin nachgehakt: "Geht es dir wirklich besser oder sagst du das einfach nur, damit wir und die Ärzte endlich Ruhe geben...?"

Sie aber beruhigt uns. "Nei, es isch WIRKLICH besser! Es tuet immer nu weh - das scho - aber nimmä eso fescht wiä vorhär!"

Rennen wird sie noch lange nicht können. Aber wir sind glücklich über die ersten paar annähernd schmerzfreien Schritte!