Die Physiotherapeutin ist zufrieden. Sie freut sich über Malins erkennbaren Fortschritte. Auch ihre Körperhaltung sei wesentlich besser und der Bewegungsablauf flüssiger. Seit bald einem Jahr ist Malin einmal wöchentlich in der Physio. Mittlerweile macht sie mit Malin leichte Übungen, um die Muskeln aufzubauen und zu stärken. Aber am Anfang war es nicht einfach herauszufinden, was Malins Beinen gut tat oder was eben nicht.
Zu Beginn der Therapie - damals hatte sie noch die starken Schmerzen - wurde vor allem gezielt und schonend massiert und so versucht, die Muskeln zu lockern. Malin selber blieb dabei passiv, um sich zu schonen. Trotzdem hatte sie jeweils nach der Therapie über Tage noch viel stärkere Schmerzen, sie war kaum mehr imstande zu gehen, jeder Schritt war mit grossen Schmerzen verbunden. Erklären konnte uns das niemand wirklich.
Umso erfreulicher ist nun dieser Fortschritt, sogar in die aktive Richtung.
Letzte Woche war ich etwas zu früh dran, um Malin abzuholen. Die Physiotherapeutin forderte mich auf, die letzten Übungen auch gleich mitzumachen, was ich dann auch tat. Bis es mich dermassen in den Rücken zwickte, dass ich vor Schmerz kurz erstarrte.
Ich gab mir Mühe, mir ja nichts anmerken zu lassen, aber sie hat es sofort gemerkt und meinte daraufhin pragmatisch: "So wie es aussieht, hättest auch du sowas nötig! Wenn Malin einverstanden ist, mach doch das nächste mal die Übungen von Beginn weg mit! So siehst du auch gleich, wie wir arbeiten."
Malin ist einverstanden und so "turne" ich diese Woche mit den beiden mit und wahrlich, es tut richtig gut!
Dabei wird mir klar: Ich selber hätte mittlerweile wohl so einiges nötig, was ich in den letzten beiden Jahren ganz einfach ausgeblendet und ignoriert habe. Die Prioritäten lagen anderswo und die Energie reichte nicht für alles aus.
Aber langsam wird es wohl Zeit, auch auf sich selber wieder bewusster zu achten - nur schon der eigenen Gesundheit zuliebe.