einchecken

Ein langer Klinik-Eincheck-Tag mit diversen Kontrollen, neuem MRI und etlichen Gesprächen mit vielen Ärzten haben wir hinter uns. Malin hat ihr Zimmer bezogen. Ein fast gleichaltriges Mädchen liegt im Bett neben ihr. Hallux am linken Fuss.

"Ach, ich wett, ich hätti ai nur so ne Zechä zum operierä..." meint Malin bedauernd, als das Mädchen kurz draussen ist.

Glaub ich ihr.

Die neuen Bilder von Malins Beinen sahen leider nicht besser aus. Bin ernüchtert. Habe so gehofft. Der Arzt zeigt auf auf dem Bildschirm auf eine undefinierbare "Ecke" am Knie, die sich gut sichtbar gebildet hat. Was das genau ist, konnte noch keiner der 15 (!) im Raum anwesenden Ärzte (Malin hat sie gezählt) richtig erklären. Niedergeschlagen verlassen wir den Raum, beide sind wir enttäuscht. Wir haben uns wohl in letzter Zeit zu gut einreden können, dass eine Besserung eingetreten sein müsste...

Am Abend mache ich mich auf den Heimweg ins "blaue Haus". Es regnet in Strömen, ich bin pflotschnass. Heute wäre das "Pizza- Essen" im Haus, alle sind herzlich dazu eingeladen. Obwohl es schon recht spät ist, gebe ich mir innerlich einen Ruck und werfe einen Blick in die Küche im oberen Stockwerk, wo noch vier Frauen in gemütlicher Runde sitzen und mich herzlich und spontan begrüssen. Tut gut.

"Es hat noch Pizza, magst du ein Stück? Ich wärme es dir auf!"

Ich nehme dankbar an, setze mich zu den Frauen und später gesellt sich noch ein anderes Elternpärchen dazu. Die beiden wohnen immer wieder hier - zwangsläufig - ihre zweijährige Tochter ist sehr schwer krank.

Wir reden über Gott und die Welt, über Lustiges und Trauriges. Alles hat Platz. Auch ernste Gespräche über den Grund unseres Treffens an diesem Küchentisch hier im "blauen Haus": Unsere Kinder, die alle bereits in ihrem jungen Alter einen schwer gefüllten Rucksack mit sich tragen. Aber trotz aller Tragik gibt es auch viel zu lachen und ehe ich mich versehe, ist es bereits Mitternacht. Zeit fürs Gedankenkarussell.