Für die Operation von morgen müssen wir nun doch noch separat ins Kispi für das Vorgespräch mit dem Anästhesisten sowie einem zusätzlichen Ultraschall bei der Kardiologin. Das gibt uns die Möglichkeit, nochmals auf den Diabetes hinzuweisen und dass Malin im nüchternem Zustand relativ schnell unterzuckert ist. Der freundliche Oberarzt versichert uns sofort, sie würden darauf achten, sie möglichst am Morgen früh einzuteilen. Falls dies aus irgendeinem Grund nicht möglich wäre, würde man eine Glukoseinfusion anhängen. Genau. Ich bin erleichtert.
Herzultraschall. Die Kardiologin begrüsst Malin mit den Worten: "Hallo Malin, wir kennen uns bereits, nicht? Ist zwar schon eine Weile her."
Ich staune, denn es ist wirklich eine ganze Weile her seit der letzten Sonographie. Damals hatte Malin noch ihre Glatze und sah doch deutlich anders aus. Malins linke Seite des Oberkörpers wird grosszügig mit Gel eingedeckt, fasziniert schauen wir auf den Bildschirm.
"Da, sehen Sie - das ist das Ende des Katheters, es ragt in den rechten Vorhof." Sie zeigt auf ein weisses Etwas auf dem Bild.
"Das ist zwar nicht unbedingt üblich, aber auch nicht besorgniserregend."
Die Herzklappen seien ebenfalls nicht ganz dicht, aber auch das noch im normalen Bereich. Alles andere sei bestens. Sie nimmt sich Zeit, erklärt alles verständlich und in aller Ruhe, wohl wissend, dass draussen bereits die nächsten warten und sie schon zeitlich verzögert ist. Sie aber lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, bleibt bemerkenswert gelassen und so freundlich wie immer.
Am Abend erhalten wir telefonisch die Zeit, wann wir morgen einzutreffen haben: Ursprünglich wäre die OP für Malin um zehn Uhr geplant gewesen, nun haben sie sie aufgrund der Diabetes vorgeschoben, um 7.15 Uhr müssen wir bereits auf der Station sein. Um eine mögliche Unterzuckerung brauchen wir uns also morgen gar keine Sorgen zu machen!