Bereits vor der OP hatte Malin über Halsschmerzen geklagt. Ihr Allgemeinzustand war jedoch soweit gut, die Operation konnte trotzdem durchgeführt werden. Der Anästhesist wies allerdings darauf hin, dass sie mit ziemlicher Sicherheit nachher noch stärkere Halsschmerzen haben würde, da der Schlauch zum Beatmen den Rachen zusätzlich reizen würde.
Er sollte Recht behalten. Gegen Abend nahmen die Schmerzen zu. Am Hals sowie auch an der Wunde selber.
Was aber gibt man einem Mädchen, das bereits starke hochdosierte Schmerzmittel einnimmt und die Schmerzen trotzdem stärker werden? Darf man überhaupt noch höher dosieren? Leber, Nieren, Magen sind schon jetzt arg gefordert...
Wir versuchen es vorerst mit Hals- und Rachensprays, Lutschtabletten, Halswickel, Salbeitee zum Trinken und Gurgeln. Und mit viel Ruhe und Schlaf.
An Schule ist so nicht zu denken, was sie erneut belastet. Noch mehr Tage an denen sie fehlt. Schon wieder.
Am Freitag Morgen startet sie einen ersten Versuch. Aber es bleibt beim Versuch. Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit nehmen Überhand, nach zwei Lektionen gibt sie resigniert auf. Es bringt nichts. Frust.
Am Wochenende kommt dann doch die erhoffte Besserung. Das schöne Frühlingswetter trägt vielleicht das seine dazu bei?
Malin und Joel werden am Sonntag von Grossmami und Grosspapi zum z'Mittag eingeladen, derweil Padi und ich nach Bern ans Schweizer Final des UBS-Kids-Team-Events fahren, um Enya und ihr Team zu unterstützen. Das Wettkampfglück aber ist heute leider nicht auf ihrer Seite. Sie können an den bisherigen guten Leistungen nicht ganz anknüpfen. Bei der Staffel passiert dem ehrgeizigen Mädchenquintett schliesslich einen Übergabefehler und schon ist's vorbei - die Chancen auf eine gute Rangierung sind damit vertan. Für einen Moment lassen die Mädels enttäuscht ihre Köpfe hängen und die Motivation ist im Sinkflug. Aber der Wettkampf ist noch nicht zu Ende. Sie raffen sich wieder auf und kämpfen gemeinsam weiter. Darauf kommt es an, das zählt, das ist Sport.
Aus Niederlagen lernt man, letztlich vor allem auch, wie man damit umzugehen hat.
Wir sind stolz auf die fünf! Ein gleiches Missgeschick wird ihnen sicher kein zweites mal mehr passieren.
Nach dem Wettkampf gibt es für Enya ein besonders erfreuliches Trostpflaster: Wir besuchen anschliessend noch ihre Cousine mit Familie in Bern. Deren Kaninchen hat gerade mal vor zwei Tagen fünf Junge geworfen, die nun blind, blutt und ziemlich verrunzelt in ihrem Nest liegen. Na ja, der Anblick löst jetzt nicht gerade den Jööh-Effekt aus, aber Enya ist (wie könnte es anders sein) sofort Feuer und Flamme - wie wäre es mit Hasen statt Geissen...? So quasi ein lebendes Osternest...?
Die Familiendiskussion ist lanciert...