"Wenn's immer eso wurdi bliebä - das wurd ich locker machä!"
Sie meint damit das Spritzen des Insulins. Es macht den Anschein, dass der Honeymoon noch immer anhält - diese "Flitterwochen" vom Diabetes, die fast jeder Diabetiker in seinen Anfängen erleben "darf", einfach in unterschiedlicher Dauer. Einige kommen nur kurz in diesen Genuss, andere monatelang.
Seit einigen Wochen nun ist sie mit ihren Blutzuckerwerten eher tief, fiel regelmässig in ein Hypo, woraufhin sie die Insulineinheiten kontinuierlich reduzieren durfte. Sie spritzt jeweils morgens und abends das Langzeitinsulin und normalerweise müsste sie sämtliche kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel und Gerichte (alle Früchte und Getreideprodukte, Milchprodukte, Kartoffeln, Süsses, Mischgerichte...) abwägen, die Kohlenhydratwerte berechnen und mit dem schnellwirksamen Insulin durch Spritzen korrigieren.
Und genau das fällt zurzeit meistens weg. Sie kann essen und ihre Blutzuckerkurve steigt nur mässig an, gerade mal so, dass sie noch im akzeptablen Bereich liegt und nicht mit Insulin korrigiert werden muss. Ansonsten ist die Kurve auffällig stabil.
Das macht so vieles einfacher! Die Spontanität ist (vorübergehend jedenfalls) wieder zurück!
Die ganze Rechnerei und Abwägerei fällt für den Moment fast ganz weg. Malin kontrolliert wohl ihre BZ-Werte, was wichtig ist, damit sie nicht nach oben oder unten entgleisen. Ansonsten darf sie essen und auch spontan nach Lust und Laune probieren - ohne vorgängig zu überlegen, zu rechnen und fast nach jedem Bissen spritzen zu müssen!
Zurzeit sind es also (meistens) lediglich die zwei Spritzen Levemir am Tag, eine am Morgen, eine am Abend....
"Wenn's immer äso wurdi bliebä - das wurd ich locker machä!" sagt sie.
Dieser Honeymoon soll doch bitte noch möglichst lange anhalten!