Am Ziel.

Hört ihr unser Jauchzen...?!

 

Therapieende!

Der Weg Bärguif ist geschafft!  

Zwei Jahre Chemotherapie sind vorbei! 

Ziel erreicht! Malin ist auf dem grössten Gipfel angekommen!

Endlich! Der Zeitpunkt, die Aussicht wohlverdient zu geniessen. Zurück zu schauen auf den beschwerlichen Weg.

Er war verdammt hart!

Und so lang!

  

Sie hat die harte, hochdosierte Therapie überlebt, hat dem Krebs die Stirn geboten, wie sie es uns einst versprochen hatte! Wie hat sie gekämpft, gelitten, viele Rückschläge einstecken müssen und sich trotz allem immer wieder aufgerafft!

Ihr Ziel war der Gipfel - immer weiter "bärguif" - nun hat sie ihn erreicht! Wir sind so stolz, ziehen unseren Hut vor ihr: Sie ist die grossartigste Kämpferin, die wir kennen! Unser tapferes Mädchen!

 

Das Leben. Nichts ist selbstverständlich. Im nächsten Moment kann alles anders sein. Wir haben es erfahren müssen, es war das bisher Schmerzhafteste. Das Leiden seines Kindes mit ansehen zu müssen und nicht helfen zu können - das tut unvorstellbar weh!

Wir haben dabei manche Träne geweint. Und hätte ich gewusst, wie schlimm diese Umstufung in die Hochrisikotherapie tatsächlich ist - ich hätte nicht mehr aufgehört zu weinen...

 

Und Malin? Wie gut sie aussieht, unser Lockenkopf! Auch sie ist froh, das ganze Ausmass und die abschliessende Länge der Perlenkette nicht gewusst zu haben. Tag für Tag hat sie angenommen.

Die Perlenkettengeschichte hört bei einer roten Perle auf: Fingerpiks für die Blutkontrolle.

Es sind insgesamt fünf bodenlange Ketten. 

Es ist ihre Geschichte. Die Geschichte über ihren Weg "bärguif". 

Nun ist sie oben angekommen! 

Hört ihr unser Jauchzen...?!

Wir stossen an - auf das neue Leben!

 

Joel ist auf der Firm-Reise in Italien, er schreibt Malin ein aufmunterndes, anerkennendes WhatsApp, gratuliert ihr zu ihrem erreichten Ziel. Sie freut sich sehr darüber, freut sich, dass er daran gedacht hat. Und auch Enya denkt daran. Sie ist im Leichtathletiklager, wird von ihrem Trainer nach Malin gefragt. "Wie geht es deiner Schwester?"

Nach nur kurzem Überlegen sagt sie: "Heute - genau heute hat sie ihre letzte Chemo!"

 

Zu dritt sind wir also letztlich unterwegs, haben kurzfristig für drei Tage ein B&B in Schaffhausen gebucht, um Malins Therapieende gebührend zu feiern. Auf der grossen Dachterrasse mit Sicht auf den Munot, den Rhein und einen wunderbaren Garten stossen wir an auf das langersehnte Ziel - auf Malins Gipfel - und sind dankbar.

Ein richtig grosses Fest "auf das Leben" werden wir dann im Sommer noch feiern - darauf freuen wir uns jetzt schon!