Kei Bock meh...

Trotz Chemotherapieende bleibt das tägliche Pillendösli noch fast randvoll. Einige wenige Tabletten wurden abgesetzt, die Schmerzmittel bleiben allerdings gleich und viele Kapseln und Tabletten sind nun für den Aufbau und die Stärkung von Malins geschwächtem Körper. Das tröstet sie allerdings nicht darüber hinweg, dass die Menge an Tabletten, die sie täglich zu schlucken hat, noch fast gleich gross ist wie zu vergangenen Chemotherapiezeiten.

Missmutig hockt sie vor ihrem Dösli - die längste Zeit - bis sie irgendwann frustriert sagt: "Ha kei Bock meh!"

Sie hat es einfach satt - das ganze Zeug. Genug ist genug, findet sie. Ach, wie verständlich!

Ich versuche ihr sachte zu erklären, dass gerade diese Präparate der Integrativmedizinerin besonders wichtig wären für die Erholung, um ihren Körper zu stärken und wieder aufzubauen. Schliesslich sind ihre Organe in den letzten beiden Jahren unvorstellbar in Mitleidenschaft gezogen worden! Und, nicht zuletzt auch ihren Beinen beziehungsweise ihren Knochen zuliebe...

Sie sieht es ein - hat trotzdem kein Bock mehr. Ich lasse sie in Ruhe - und irgendwann ist das Dösli zwar nicht ganz leer, aber fast.

Immerhin.