Der Fachmann misst nochmals alles akribisch aus, stellt neu ein, schraubt, sichert und fordert dann Malin zu einer ersten Probefahrt auf. Sie setzt sich in ihr neues sportliches Gefährt, welches ihrer Grösse sowie ihren Bedürfnissen angepasst wurde. Wirklich gefreut hat sie sich gleichwohl nicht darauf. Haben wir auch nicht erwartet. Unsere Hoffnung liegt eher darin, dass sie nun auch allein mobil unterwegs sein kann, wenn sie denn will. Der Vorgänger, ein Standart-Miet-Rollstuhl war schwerfällig und eher wie ein grosser Klotz auf Rädern. Schwer zu steuern, überhaupt nicht wendig, einfach ein Mittel zum Zweck: Irgendwie von A nach B zu gelangen. Sie kam mit diesem Modell kaum zurecht, wir mussten sie eigentlich immer schieben, ein weiterer Punkt, sich von uns abhängig zu fühlen...
Nun schiebt sie selber mit beiden Armen die Räder an, in ihrem Gesicht blitzt ein kurzer Lacher auf, den sie sich nicht verkneifen kann: "Wow!"
Das geht definitiv einfacher - und schneller! Sie dreht und wendet, fährt rückwärts und wieder vorwärts...
Er instruiert uns genau, worauf wir achten müssten, wie die Rückenlehne eingeklappt werden kann und drückt uns noch einen Ersatzschlauch in die Hand. "Falls ihr euch einen platten Reifen einhandelt", sagt er lachend. Mit seinem sympathischen breiten Dialekt und stets einer angemessenen Mischung aus Schalk und Ernsthaftigkeit hat er es jeweils auf eine gute Art geschafft, Malin positiv zu stimmen und sogar zum Lachen zu bringen.
"Hast du einen Namen für dein neues Gefährt?" will ich wissen.
Sie überlegt eine Weile.
"Turbo! Ich säg ihm Turbo!"