"Ich chumä hei"

Sie hat sich entschieden.

"Ich chumä hei," schreibt sie kurz und bündig. Ein eindeutiger Vernunftentscheid - er wird ihr nicht leicht gefallen sein. Ich denke, sie hat wohl richtig entschieden. Nach mehreren Wochen Abwesenheit in der Schule den Anschluss wieder zu packen, wäre eine besondere Herausforderung gewesen, wenn nicht eine Überforderung - und was dann...?

Ausserdem ist es nicht ausgeschlossen, zu einem späteren Zeitpunkt nochmals die Katharinenhöhe zu besuchen, noch einen Reha-Block anzuhängen während der Schulferienzeit, damit sie währenddessen nicht allzu viel Unterricht verpasst. Auch das ginge und haben schon einige andere zuvor so gemacht. Wir werden sehen.

Jetzt kommt sie erstmal nach Hause - nach einem Monat Reha in Deutschland - wohl im Moment das beste, was sie hat tun können! Während der ersten Woche rief sie spätabends jeweils noch an und erzählte. Die Anrufe wurden immer weniger, bis sie irgendwann ganz ausblieben und hie und da durch kurze schriftliche Messages ersetzt wurden. Ein gutes Zeichen. Sie fühlte sich von Anfang an wohl in ihrer Gruppe, das Programm sagt ihr zu, sie ist bestens aufgehoben und - glücklich! Was will man mehr?

Mit dieser Gewissheit konnten auch Padi und ich sie getrost und mit einem guten Gefühl "loslassen". In jeder Beziehung. Ihr geht's gut - dann geht's auch uns gut. So einfach ist das.