Der Abschied fällt schwer. Noch eine letzte Umarmung, ein letztes Zuwinken. Dabei fällt mir auf: Unglaublich gut sieht sie aus! Sie strahlt ein Selbstbewusstsein aus, als könnte nichts und niemand sie bei irgendwas aufhalten! Sie strotzt vor Energie!
Viel hat sie erlebt in diesen vier Wochen. Sie hat tolle Jugendliche kennen gelernt und ins Herz geschlossen. Und obwohl sie alle ihre wirklich schwierigen Geschichten mit sich tragen, war die Stimmung ausgelassen und voller Lebensfreude. Ich ziehe meinen Hut vor allen diesen tapferen jungen Menschen, die schon dermassen hart geprüft wurden, Rückschläge einstecken mussten und trotz allem unbeirrt ihren Weg gehen - und bewundernswert meistern!
Malin deutet auf eine gestaltete Tafel, darauf steht: "Gesunde haben tausend Wünsche - WIR haben einen..."
In der "Katha", wie die Rehaklinik fast schon liebevoll genannt wird, wurde ihnen allen aufgezeigt, wie sie Hindernisse und Barrieren überwinden, sich selber wieder mehr zutrauen und vertrauen können. Trotz Handicaps, trotz amputierten Beinen, trotz Prothesen...
Vermeintlich Unmögliches ist nämlich oft doch möglich! Wohl angepasst - aber es ist möglich! Ja sogar im Rollstuhl wurde "geklettert"! Sie wurden hoch gezogen und eine spezielle Konstruktion ermöglichte es ihnen, sich mitsamt Rollstuhl in luftiger Höhe gesichert über schmale Schienen zu ziehen!
Sie ritten, kletterten, kochten, tanzten, sangen, schwammen, tauchten, schossen Pfeilbogen (die Zielscheibe hatte - ganz symbolträchtig - die Form eines Krebses), machten verschiedene Ausflüge.
Und sie redeten, tauschten aus, weinten, lachten...
Nun ist sie zu Ende, die Rehabilitationszeit in der Katha. "Ich gah de nu einisch", sagt Malin überzeugt.
"Mier hend scho mitenand abgmacht!"
Eine gute Idee!
Und ein neues, motivierendes Ziel vor Augen!