Hohes Fieber, Erbrechen, Hals- und Kopfschmerzen, Husten. Malin hatte Anfang Februar die "Familien-Grippewelle" gestartet, Enya führte nahtlos weiter und Padi löste auch noch gleich ab. Alle drei lagen sie nacheinander fiebrig im Bett, jeweils während rund einer Woche. Joel und ich hielten die Stellung, kochten Tee, machten Wickel, salbten ein. Den halben Februar lang Krankenlager. Seit einer Woche nun sind alle wieder munter auf den Beinen.
Ich wecke Enya. "Heute an die Fasnacht? Nach Stans oder Luzern? Es ist schönstes Wetter!"
"Gar kein Bock auf Fasnacht", brummelt sie nur.
"Na schön, hast du eine Idee für ein Alternativprogramm?" Sie überlegt eine Weile. "Auf Niederrickenbach an die Sonne und dort ein feines Dessert essen."
Klingt gar nicht mal so schlecht, der Vorschlag. Malin ihrerseits macht einen etwas müden Eindruck, ist aber offen für beide Varianten.
Nach dem Mittag laufen wir los, Malin etwas widerwillig im Rollstuhl. Mit der Bahn fahren wir hoch nach Niederrickenbach und sind dann erstmal enttäuscht: Beim Bergrestaurant entdecken wir die Tafel "heute Ruhetag"! So ein Pech! Ja nu.
Enya ist frustriert und wettert vor sich hin. Zum Glück war es ihre Idee, sonst wäre ich direktes Ziel für ihren Unmut. Malin legt sich auf eine Bank an der Sonne und schläft tief und fest ein. Ich finde es ebenfalls wunderbar, geniesse die Stille und die Sonne.
Die angenehme Ruhe wird lediglich von Enyas gelegentlichem Gemurre durchbrochen.
"Ich erküre diesen Nachmittag als den langweiligsten überhaupt..."
Ich muss schmunzeln. Bei ihr muss immer was gehen, immer Action. Davon ist allerdings hier oben weit und breit nichts zu finden. Also setzt sie sich in Malins "Turbo" und kurvt Runde um Runde, übt Drehungen, rückwärtsfahren, fahren auf zwei Rädern. Für eine Weile ist es ruhig, sie ist beschäftigt. Und als wir bei der Bergstation noch die Getränkeecke mit dem Schokoladenkuchen unter einer Glashaube entdecken, ist ihre Welt wieder ziemlich in Ordnung.
Dafür gefällt mir Malin immer weniger. Schon beim Mittagessen fiel mir auf, dass sie ungewohnt lange im Teller stocherte und nicht viel ass. Auch Kuchen möchte sie keinen. Sie sitzt nur ruhig in ihrem "Turbo" und wickelt sich noch tiefer in die Decken ein. Trotz wärmenden Sonnenstrahlen fröstelt sie.
Kaum zu Hause legt sie sich mitsamt Jacke und Mütze ins Bett, dermassen kalt ist ihr. Der Fiebermesser bestätigt meine Befürchtung: 39.4 Grad. Nicht schon wieder... der Februar ist doch noch gar nicht vorbei!
Zurück auf Feld eins: Das Fieber steigt weiter, Erbrechen, Halsschmerzen kommen dazu. Hoffen wir, dass es diesmal nur bei einer "Ein-Personen-Kurzversion" bleibt und Malin ganz schnell wieder fit wird!