aufatmen

Die monatliche onkologische Nachkontrolle steht an. Malin ist noch immer krank, schleppt sich müde zum Auto. Es wird eine ungewöhnlich ruhige Fahrt ins Kispi. Sie hat keine Energie, ich auch nicht. Habe eine schlaflose Nacht hinter mir. Das Gedanken-Karussell war einmal mehr stärker als die Müdigkeit. Bin angespannt. Sehr. Seit dem Herbst war Malin bereits dreimal an einem Virus erkrankt und zwar ziemlich heftig. Was hat dies zu bedeuten?

Im Labor werden ihr etliche Blutproben abgenommen, es geht weiter in den zweiten Stock, Ambulatorium Onkologie. Wir warten. Irgendwie dauerte es heute eine gefühlte Ewigkeit. Endlich, der Onkologe kommt, untersucht sie. Bauch, Lunge, Lymphknoten, Herz - er ist zufrieden und meint, Malin hätte wiederum einen viralen Infekt, die diese Halsschmerzen und das Fieber auslösen. Wir warten auf die Laborwerte. Bedanken uns bei dieser Gelegenheit bei ihm, weil er sich mächtig ins Zeug gelegt hatte, indem er für Malin umfangreiche Schreiben an IV sowie Krankenkasse verfasste. Er erreichte damit, dass die Krankenkasse rückwirkend Malins Reha in der Katharinenhöhe (DE) nun doch noch übernahm, obwohl sie ursprünglich auf die Reha in Davos beharrten. Offenbar wurde ihnen doch noch klar, dass Davos keine vergleichbare Option gewesen wäre, im Gegenteil.

Endlich sind die Laborwerte da.

Und sie sind gut! Die Leukozyten im normalen Bereich!

Der Klotz, der mir gerade vom Herz fällt, ist bleischwer. Ich bin sowas von erleichtert!

Er verabschiedet sich von uns.

"Hei, bin ich froh!" 

"Ich ai!" sagt Malin nur. Auch sie hat sich gesorgt. Das alles kam uns so bekannt vor, erinnerte uns an den Tag, der wie kein anderer war... 

Und trotzdem taten wir beide so, als wäre nichts, um nicht unnötig noch mehr Angst zu schüren.

Jetzt aber können wir aufatmen! Welche Befreiung! Und diese fiese Grippe bringen wir auch noch weg!