Am Eingang des Kinderspitals steht ein junger Mann vor einem Pavillon, instruiert die limitierte Anzahl Spitalbesucher mit den aktuellen Hygieneregeln und hält jedem die Box mit den Mundschützen hin. Haben uns noch immer nicht so ganz daran gewöhnt an diese neue Situation, diesen neuen Alltag, der von einem Virus dermassen unberechenbar dominiert wird.
Alle tragen Mundschutz. Eine Pflegefachfrau fährt mit uns im Lift hoch. Sie lockert kurz die Bändel ihres Schutzes, fächert sich etwas Luft zu. Ihre Haut ist gerötet, sichtlich gereizt vom stundenlangen Maskentragen.
"Mal sehen, ob die Laborwerte schon da sind," sagt der Onkologe nach dem Untersuch freundlich und klappt sein Notebook auf. Wir achten meistens auf die Gesichtszüge, die uns vorgängig bereits recht gut verraten, wie es um Malins Blutwerte steht.
Mit Mundschutz ist das allerdings nicht möglich. Die Augenbrauen des Onkologen heben sich, er scheint erstaunt, schaut konzentriert auf seinen Bildschirm und meint:
"DAS hatten wir noch nie! Deine Werte sind alle im grünen Bereich! Wirklich ausnahmslos alle!"
Was für eine Nachricht! Malins Werte waren noch nie so gut!
Irgendwie habe ich's gespürt. Jedenfalls sah ich - anders als sonst - ungewohnt gelassen dem Kontrolltermin entgegen, habe sogar richtig gut geschlafen in dieser Nacht. Das Gedankenkarussell stand wohltuend still.
Die Werte mussten einfach gut sein!
Und sie SIND gut!
Alle! Was für ein guter Tag!
Und wir fragen uns: Inwiefern sind diese überaus guten Werte auch auf die strikte Ernährungsumstellung zurück zu führen?