Die Schmerzen sind weg. Jedenfalls jene, die als zusätzliche Nebenwirkung des Bisphosphonates aufgetreten sind. Nach drei Tagen liessen sie nach. Die anderen allerdings sind noch da. Hartnäckig. Vor allem das rechte Knie blockiert immer öfter und schmerzt zunehmend. Sie versucht so gut wie möglich damit umzugehen. Manch einer würde hadern, Malin nicht. Nie.
Wir staunen immer wieder!
Es ist schon eigenartig: Da kaufen wir seit Jahren in denselben Lebensmittelläden ein und haben uns stets auf jene Nahrungsmittel konzentriert, die wir kannten und mochten. Irgendwie auch nachvollziehbar, denn die Auswahl in unseren Regalen ist dermassen gross, man muss einfach Prioritäten setzen, damit man zeitnah mit dem Einkauf fertig wird.
Unser Einkauf verläuft nun anders. Sämtliche Regale mit Süssigkeiten, Milch, Joghurt, Käse, Brot, Eiern, Halbfertig- und Fertigprodukten lassen wir schon mal aussen vor. Dafür füllt sich unser Wagen mit auffällig viel Gemüse und Früchten, mit Hafermilch und veganem Kokosjoghurt, mit Datteln, Nüssen, Dinkelmehl, Agavendicksaft, Ahornsirup...
Beim Kochen hat die Experimentierfreude Überhand gewonnen: Wir bereiten unseren veganen "Mozzarella" zu, rösten und mörsern unsere Currypaste, kreieren Himbeerkonfitüre ohne Zucker, veganes und glutenfreies Knäckebrot und unsere Schokowürfel ohne Zucker, Mehl, Eier und Butter.
"Was ist denn da noch drin?" werden wir oft gefragt.
Gemahlene Nüsse, Datteln, Kakaopulver, ungesüsstes Apfelmus, wenig Ahornsirup - fertig ist unser Lieblingsgebäck. Das Experimentieren hat sich gelohnt.
Eigentlich machen wir nun zwangsläufig fast alles selber: Sämtliches Brot, Pasta, Gewürzmischungen, Fladen- und Burgerbrote, Saucen... sowie süsse Gebäcke oder Desserts.
Enya wurde mittlerweile regelrecht vom Backvirus gepackt und tüftelt und feilt an Rezepten herum, bis diese zuckerfrei und vegan sind. So hat sie Himbeerplunder gebacken (Plunderteig mit Dinkel, pflanzlicher Margarine und Hafermilch, Himbeerkonfi mit Chiasamen (zuckerfrei), Vanillebackcrème mit Hafermilch und Agavendicksaft) sowie eine Himbeertorte und eine Erdbeer-Kokos-Tarte kreiert, die allesamt wunderbar schmeckten.
Wenn es jedoch nicht ganz nach ihrem Plan läuft und das Resultat nicht wunschgemäss gelingt (auch das kommt vor), dann hört man aus der Küche ein entnervtes, lautstarkes: "Jetzt reicht's mir aber mit diesem zuckerlosen, veganen Zeugs! Ich mache nichts mehr!"
Verstehen sie. Geht uns manchmal genauso.
Ihre Drohung hält aber zum Glück nie lange an und so kommen wir immer wieder in den Genuss von neuen Backkreationen. Das bisschen Lamentieren zwischendurch nehmen wir dafür locker in Kauf.