"Ich cha und will nid scho wieder so lang fähle ide Schuel! Das gahd nid!"
Malin ist frustriert. Da durch die verzögerte Kostengutsprache drei Wochen "verloren" gingen, fehlt ihr nun einiges an Therapiezeit - und nächsten Montag startet bereits das neue Schuljahr.
Die Ärzte sind sich einig: Die Therapie sollte möglichst ohne Unterbruch weitergeführt werden, damit die erhoffte Wirkung eintreten könnte. Jetzt eine Pause von fünf Schulwochen einzufügen um dann in den Herbstferien fortzufahren wäre alles andere als optimal. Im Gegenteil, die vergangenen 20 Tage wären dann so ziemlich vergeblich gewesen.
Fünf Wochen in der Schule zu fehlen geht allerdings auch nicht. Ganz und gar nicht. Ausserdem liegt die Praxis mit der Überdruckkammer nicht gerade bei uns um die Ecke, was das Ganze noch erschwert. Mit Hin- und Rückweg sowie der "Kammerzeit" müssen wir mit mindestens fünf Stunden rechnen und dies notabene bei idealer Verkehrslage. Was nun?
Wir studieren Malins Stundenplan und versuchen einen möglichen Kompromiss zu finden.
Der zuständige Arzt zeigt durchaus Verständnis für Malins Anliegen und kommt ihr entgegen. Er bietet ihr an, Montag, Mittwoch und Freitag in die Praxis zu kommen, ausserdem versucht er die "Kammerzeit" auf den Nachmittag zu verlegen und die anderen Mitpatienten (sie sind momentan zu viert in der Überdruckkammer) entsprechend umzuplanen.
Auch die Schulleitung ist sehr kulant, Malin erhält eine Dispens für besagte Nachmittage während den nächsten Wochen. Sie muss jedoch um fehlendes Unterrichtsmaterial und verpassten Schulstoff bemüht sein.
Mit diesem Kompromiss kann die Therapie nahtlos weitergeführt und trotzdem mit dem Unterricht gestartet werden. Erleichterung.