30 Halbtage in Basel hat sie nun hinter sich - 10 liegen noch vor ihr. Ab jetzt wird rückwärtsgezählt 9, 8, 7... es ist absehbar. Mitte Juli hat sie damit gestartet, (einen Monat lang täglich, dann einen Monat lang drei mal wöchentlich, ab nächsten Montag wieder täglich) in den Herbstferien kann sie voraussichtlich die Therapie abschliessen.
Als die Ärzte uns damals diese hyperbare Sauerstofftherapie während 40 Tagen (mit Ausnahme der Wochenenden möglichst lückenlos) in Basel nahe legten, fragten wir uns ernsthaft, wie wir das bloss hinkriegen sollten mit Fahren, Schule, Job und Familienalltag?
Aber alles geht - irgendwie. Grösstenteils dank Malins unerschütterlich positiver Haltung, dank Enyas Selbständigkeit, dank dem Entgegenkommen der Schule und nicht zuletzt dank der Mithilfe von Grosseltern und Freunden, die zur Entlastung und bei Engpässen einspringen und Fahrten übernehmen.
Wie oft ich schon mit Malin nach Basel fuhr? Ich weiss es nicht, habe nicht mitgezählt. Schon oft. Trotzdem schalte ich unsere treue "Lisa" (das Navi) immer noch ein - mittlerweile allerdings auf stumm. In der Stadt schiele ich aber doch hie und da noch drauf, sicher ist sicher. Denn ich bin keine geübte Stadtfahrerin, es hat mir definitiv einige parallele Fahrspuren zu viel und die zusätzlich verkehrenden Basler "Drämmli" irritieren mich erst recht. Ausserdem hat mich meine Orientierungslosigkeit schon oft genug in missliche Lagen gebracht. Warum also die geduldige, immerfort freundliche "Lisa" ganz wegschalten?
Heute aber höre ich amüsiert dem Tom vom Radio zu, bin für einen Moment unachtsam und zack - auf der falschen Spur - Ausfahrt verpasst - wir sind auf direktem Weg nach Deutschland! Ich fluche leise vor mich hin (was leider auch zu keinem Richtungswechsel führt) reaktiviere verzweifelt die stumme "Lisa" und werfe einen Blick auf die Uhr. Das wird knapp. Es könnte reichen, vorausgesetzt die Zollbeamten winken uns netterweise bei beiden Grenzübergängen durch. Bei meinem Anblick (mittlerweile nervös und schwitzend) wäre es allerdings kaum erstaunlich, wenn sie mich auf verbotenes Über-die-Grenze-Geführtes kontrollieren würden...
Tun sie nicht, wir kommen pünktlich zum Überdruckkammerstart an. Glück gehabt!
"Das sagen wir dann dem Papi nicht, gäll? Unsere unfreiwillige Zusatzschlaufe bleibt unter uns..."
Malin nickt grinsend.
Wir erzählen es ihm dann doch und die kurze Spritzfahrt ins Nachbarland wird erwartungsgemäss mit einem ungläubigen Augenrollen quittiert.
Für mich aber steht eines fest: Ab heute darf die "Lisa" in der Stadt wieder laut mitreden - ganz egal wie oft ich schon dort war...