Erneut Verlängerung: Noch nichts mit Käseplättli, Pizza Proscutto, einem Glas Wein, Himbeertörtli und so... und das für lange Zeit - nämlich bis Mitte Dezember! Hatten gehofft auf eine klitzekleine Lockerung. Wurde nichts draus.
Wir sind mittlerweile passable und recht gut erprobte Köchinnen und Bäckerinnen für weizen-, ei-, zucker-, und milchfreie Köstlichkeiten. Na ja - köstlich war's nicht ganz immer, aber wir bleiben dran und haben immerhin nicht aufgegeben. Wir haben diverse Backrezepte ausprobiert, getüftelt, gefeilt, verändert und nochmals getestet. Fazit: Die meisten schmecken ganz gut, aber im direkten Vergleich zum traditionellen Gebäck mit Zucker, Butter, Eier und Weizenmehl kommen die veganen, weizen- und vor allem zuckerfreien Varianten zugegeben schlechter weg. Bedauerlicherweise ausnahmslos alle.
In der Zwischenzeit kennen wir sämtliche vegane Regale in verschiedensten Lebensmittelläden, wissen um Zuckergehalt von etlichen Produkten und wo es überall Weizen, Ei und Milch drin hat - auch wenn man's nicht vermuten würde. Die Überraschung ist manchmal gross! Auf jeden Fall haben wir in den letzten Monaten viel gelernt. Eine quasi nicht ganz freiwillige Weiterbildung.
Am erstaunlichsten jedoch ist die momentan rasante Entwicklung im Ernährungsbereich. Ein neues Gesundheitsbewusstsein? Vielleicht auch aufgrund der momentanen Pandemie?
Jedenfalls entdecken wir beinahe wöchentlich pflanzliche oder zucker- ei- milch- und weizenfreie Produkte, die neu auf dem Markt sind. Diverse Lebensmittelketten haben die Entwicklung realisiert und ziehen mit. Das Sortiment wächst eindrucksvoll schnell und so bleibt es durchaus spannend und es gibt oft Neues auszuprobieren. Nicht alles davon schmeckt gut. Und nicht alles davon ist wirklich gesund. Im Gegenteil. Je länger die Deklaration, umso weniger...
Seit nunmehr acht Monaten verzichten wir auf so einiges. Wir fühlen uns körperlich fit, Malins Blutwerte waren noch nie zuvor so gut und sie war seither kein einziges Mal mehr krank. Kein einziger viraler Infekt. Rekord. Das erstaunt schon, hätten wir so nie gedacht und tröstet auch über gelegentlich auftretende Zwischentiefs hinweg. Denn die kommen vor.
Gewisse Dinge fallen uns noch immer schwer und wir vermissen sie. Zum Beispiel der Jahreszeit entsprechend ein feines Raclette mit verschiedensten Käsesorten..., ein Kaiserschmarrn mit Zwetschgenkompott...und, und, und...
An Geburtstagen, Einladungen und feierlichen Anlässen setzen wir unsere Jokertage ein. Mittlerweile spüren wir jedoch, dass diese zwar wunderbar fürs Gemüt sind, aber dem Körper nicht nur gut tun. Das mag wohl auch am gelegentlichen Übermass liegen (Nach dem Motto: Wenn schon, dann richtig...)
Das Zeug liegt dann manchmal lange und schwer im Magen. Nicht lustig, aber selber Schuld.
Im Übrigen fällt es trotz Verzicht auf vieles recht leicht, ungesund zu essen. Alternativen zu Chips, Salz- und Blätterteigstangen? Cashewkerne, Pistazien oder Erdnüssli in übertriebener Menge sind kein bisschen besser, denn
grundsätzlich weiss man ja: Es ist alles eine Frage des Masses.
Jüngst fehlte bereits am Morgen früh die Bildfolge von Rabenau in der Zeitung. Nur ein Loch war dort - fein säuberlich ausgeschnitten. Den Rabenau fand ich wenig später an der Kühlschranktür, Padi hatte ihn dorthin geklebt. Ich schaute mir die Bilder an und musste laut lachen. Wie treffend!
Bei uns kommt dann noch der Zucker dazu. Als billiger Geschmacksträger und Konservierungsstoff ist er fast überall drin. (In Bratwurst, Bündnerfleisch, Speck, Salami genauso wie in der Currypaste, in den meisten Gewürzmischungen, Gebäcken, Bouillon, Essiggurken, Paprikachips... ) Es ist echt kaum zu glauben - und bedeutet somit erst recht "Taxi"!