"Wunder dürfen Sie keine erwarten, die Kniegelenke sind kaputt. Schlimmer kann es nicht mehr werden."
Wir sind in Basel. Der Oberarzt der Orthopädie startet auf der linken Seite des Bildschirms zusätzlich die letzten MRT-Bilder auf und vergleicht sie mit den aktuellen. Fast zwei Jahre liegen zwischen den Aufnahmen.
"Aber schauen Sie," sagt er, während er weiter scrollt und die Bilder schrittweise vergleicht, "im Gegensatz zu meinem Herr Kollege aus der Radiologie sehe ich eine leichte Verbesserung bei den Oberschenkelknochen selber!"
Tatsächlich, die einst grossen schwarzen Löcher sind zwar immer noch da, aber sie erscheinen nicht mehr ganz so tiefschwarz sondern in verschiedenen Grautönen.
"Es sieht ganz danach aus, als hätte sich das Knochengewebe zumindest teilweise regeneriert!"
Also doch ansatzweise eine Besserung! Immerhin ein positiver Lichtblick! Spüre, wie sich meine einstigen Befürchtungen und die ganze Anspannung langsam lösen.
Er begutachtet Malins Knie, misst aus, biegt das Knie und spürt dabei die abgelösten Teile im Gelenk "herumspringen", die zusätzlichen Schmerz auslösen und manchmal auch das Gelenk ganz blockieren.
Diese losen Teile könnten allenfalls operativ entfernt werden, sagt er, und zu Malin gewandt: "Um Knieprothesen wirst du nicht herumkommen. Wann das sein wird, entscheidest du. Ob aufgrund der andauernden Schmerzen oder den einschneidenden Einschränkungen in deinem Alltag."
Er verstehe ja schon, fügt er schon fast väterlich an, schliesslich stehe sie jetzt mitten im Leben - dann möchte man auch jetzt (möglichst schmerzfrei) leben.
Grundsätzlich aber gilt: Je später die Prothesen, desto besser.