"Wenn ich so härä schlaa, de gspür ich nüt..." sagts und stösst mit ihrem Bein seitwärts leicht gegen den Schrank.
"Was heisst das? Du spürst gar nichts?" frage ich erstaunt nach.
"Nei, so nid." sagt sie und zeigt mir, was sie genau meint.
Ungefähr eine handflächengrosse Stelle an ihrem seitlichen Kniebereich spürt sie seit der OP nicht mehr. Das heisst an der äusseren Schicht, weiter innen spürt einen leichten Druck. Sie kann sich aber kneifen, stechen, kratzen... davon spürt sie rein gar nichts mehr. Eigenartiges Gefühl.
Wir fragen nach. Der Orthopäde reagiert recht pragmatisch. Ach, das sei normal, da die Nerven bei der OP verletzt würden. Das würde sich leider auch nicht mehr ändern. Aber er hätte genau deswegen bewusst auf der Aussenseite des Knies geschnitten, weil dort die mögliche gefühllose Stelle weniger stören würde als auf der Innenseite des Knies. Ganz umgehen könne man dies aber leider nicht.
Jetzt wissen wir es. Malin wird sich mit dem tauben Fleck abfinden müssen, was für sie zwar etwas unangenehm aber nicht wirklich ein Problem sein wird.
Der Operationstermin für das zweite Bein wird auf den 8. August festgesetzt.
"Und danach werden die Muskeln auf beiden Seiten aktiv wieder aufgebaut, damit du bald auf den Skiern stehen kannst," fährt der Orthopäde fort.
Malin schaut ihn etwas ungläubig an, kann es kaum fassen, strahlt.
Skifahren. Wow - klingt gut. Ob Snowboarden auch funktionieren wird? Ist schon so lange her. Mehr als sechs Jahre.
Denn am 24. April sind seit der Diagnose genau sechs Jahre vergangen. Seit vier Jahren ist Malin krebsfrei.
Ein Jahr noch - dann gilt sie als geheilt!
Darauf und auf das zukünftige Skifahren, Wandern, Schwimmen, Klettern, Spazieren... (und dies schmerzfrei!) stossen wir an.
Prost!