Transplantation

"Ich ha so nes komischs Gfühl - s'Gfühl, als chönnt ich minä Arm nur no diä Wuchä richtig iisetzä..."

Bin innerlich bestürzt. Lasse mir nichts anmerken.

Nein, Angst vor der OP hätte sie eigentlich nicht, sagt sie. Aber eben dieses eigentümliche Gefühl, die Beweglichkeit ihres Arms noch mehr zu verlieren.

Nächsten Donnerstag steht die Operation ihres rechten Arms an. In der Uniklinik Basel. Es war die Zweitmeinung, die allerdings ganz ähnlich klingt wie die erste.

Erfahrungen mit einem solchen Fall gibt es kaum. Versprechen kann niemand etwas. Mehrere Knochenteile im Ellenbogenbereich sind abgebrochen, der Knorpel scheint sich zu lösen.

Sehr schwierig - sagt auch der Professor in Basel. Und er ruft kurzerhand einen weiteren Spezialisten an, der mit ihm zusammen operieren würde. So können sie sich während der Operation austauschen und absprechen, welche Möglichkeiten realisierbar sind - und welche nicht.

Es beruhigt uns. Zu wissen, dass zwei erfahrene Fachärzte zusammen operieren werden. 

Der Plan ist, die abgebrochenen Knochenteile zu entfernen. Anschliessend vom Beckenkamm Knochen zu entnehmen und am Arm zu implantieren und so die nun fehlenden Knochen zu ersetzen. Auch der Knorpel sollte wieder am Knochen befestigt werden. Die Ärzte erhoffen sich, dass das Knochengewebe sich mit der Zeit "verwachsen" wird und der Knochen so wieder an Stabilität gewinnen kann. Wie die Substanz des Knochens ist, können sie allerdings (noch) nicht sagen. Das sieht man erst während der Operation.

Mir fällt die Erklärung des einen Orthopäden (er sprach im Zusammenhang mit Malins Beinen) in Basel ein: "Neues Knochengewebe kann man nicht an "toten" sprich geschädigten Knochen schrauben. Es wäre, als würde man mit morschem Holz einen Stuhl bauen - der hält nicht. Der kann gar nicht halten."

 

Nächste Woche ist es soweit. Ich merke, wie mein Gedankenkarussell, das in den letzten Monaten nicht mehr ganz so schnell und oft drehte, wieder an Tempo gewinnt.

Es bleibt uns zu hoffen, dass alles wunschgemäss verläuft. Dass das Knochengewebe im Arm soweit intakt ist, damit das Implantat befestigt werden kann.

Wir alle wünschen es uns. Ganz fest!